Die Koorkerk ist der östliche Teil der historisch umgestalteten und geteilten alten Abteikirche, die ihrerseits Teil des Middelburger Abteikomplexes ist. Der um 1300 errichtete ehemalige Chor der Mönche der ehemaligen Prämonstratenserabtei besteht aus einem hohen einschiffigen frühgotischen Langhaus mit sechs Jochen und gemauerten Netzgewölben, das an der Ostseite von einem fünfseitigen Chor mit Sterngewölbe abgeschlossen wird. Vom Kirchenraum abgetrennt ist auf der Westseite die sogenannte Walking Church.
Das ursprüngliche hölzerne Tonnengewölbe ging bei einem Großbrand 1568 verloren, woraufhin die heutigen Netzgewölbe eingebaut wurden. Die Koorkerk wurde 1597 für evangelische Gottesdienste geöffnet. Im Jahr 1638 erhielten die Strebepfeiler der Koorkerk die noch heute vorhandene Bekrönung. In den Jahren 1851-1853 wurde die Nieuwe Kerk, die sich an der Westseite des Komplexes befindet, umfassend 'restauriert' und 'modernisiert', während die Koorkerk unverändert blieb.
Bei der so genannten 'vergessenen Bombardierung' Middelburgs (Freitag, 17. Mai 1940) wurde die Koorkerk weitgehend zerstört, wenn auch in geringerem Umfang als die Nieuwe Kerk. Die Restaurierung fand in den Jahren 1942-1952 unter der Leitung von H. van der Kloot Meyburg und ir. A. Rothuizen statt. Das heutige Interior stammt größtenteils aus dem Jahr 1952.
Die Kanzel, die aus der Zuiderkerk in Amsterdam stammt, stammt aus dem Jahr 1621, wurde aber 1820 wesentlich verändert. Wahrscheinlich wurden das Gestell und auf jeden Fall der Steinsockel beibehalten, aber die Außenplatten wurden durch - für die damalige Zeit - modische Holzschnitzereien ersetzt.
Die Kanzel, die für ein (viel) größeres Kirchengebäude als die Koorkerk angefertigt wurde, stand in der Zuiderkerk an einem Pfeiler in der Mitte der Längsseite dieser Kirche. Wie im 17. Jahrhundert üblich, waren die Sitz- und Stehplätze sozusagen um sie herum angeordnet. Der Resonanzboden wurde um den Pfeiler herum gebaut und hing daher nicht so weit nach vorne wie heute in der Koorkerk. Der Resonanzboden war also nicht so auffällig, wie er es heute ist. Die Farbe der Rückwand des Resonanzbodens zeigt noch heute, dass sie aus späterer Zeit stammt: Der Pfeiler verlief ursprünglich durch sie hindurch.
