Die Schönheit einer besseren Reparatur
Am 30. November eröffnet das Zeeuws Museum eine neue Modeausstellung: DARN. Sie kennen dieses englische Wort vielleicht als Fluch, aber es bedeutet auch "gestopftes Loch in der Kleidung". Denn was macht man mit einem Loch in seiner Lieblingshose oder seinem Lieblingspullover: man stopft es! Ausgehend von der Sammlung von Mustertüchern und endlos geflickten Hemden aus der Textilsammlung des Museums zeigt diese Ausstellung die Schönheit der besseren Flickarbeiten und die damit verbundenen Emotionen. Ein paar Jahrhunderte lang war der Stick- und Stopfunterricht das wichtigste Element der Mädchenausbildung. Die Stiche müssen jedes Mal perfekt ausgeführt werden. Wenn man sich die Übungsflicken ansieht, bewundert man die jungen Näherinnen und erkennt, wie viel Blut, Schweiß und Tränen in ihnen stecken. Die Kunst des Flickens gerät durch den Wohlstand und das Aufkommen der fast fashion in Vergessenheit. Es gibt ganze Generationen, die immer noch nicht einen Knopf annähen können. Inzwischen ist das Selbermachen und Flicken von Kleidung wieder heiß. Eine bemerkenswerte Anzahl zeitgenössischer Modedesigner und Künstler lässt sich vom "altmodischen" Stricken, Häkeln und Stopfen inspirieren und wendet es auf ihre Kreationen an. Dass diese Art der Arbeit mit den Händen auch einen therapeutischen Wert hat, zeigt sich an Objekten, die von Menschen in psychischer Not hergestellt werden. Innerhalb der Mauern einer psychiatrischen Anstalt finden sie in Handarbeiten Trost, Therapie und eine Form des Protests.
DARN bietet jungen Talenten wie dem Modedesigner Bastiaan Reijnen (ArtEZ, Arnheim, geboren 2023) und den Künstlern Wolfgang Tant und Elvira Mulkay (beide KASK, Gent, geboren 2024) eine Bühne. Die Modedesignerin und Künstlerin Rianne de Witte ist seit der Ausstellung Rood im Jahr 2008 ein bekanntes Gesicht im Zeeuws Museum. Ihr sogenannter Littekenlap fügt sich nahtlos in DARN ein. Ein besonderes Detail ist, dass dort auch Werke ihrer Mutter Mien de Witte-Verhage zu sehen sind. Dank einer Leihgabe des Museums Arnheim ist das Werk Liegendes Paar von Barbara Polderman hinzugekommen. Auch das MoMu in Antwerpen hat uns einige besondere Stücke geliehen. Die feministische Handarbeitsinitiative Club Geluk entführt Sie in eine fröhliche, sinnliche Welt des Strickens, Stickens und Häkelns, in der die Rolle der Frau in erster Linie ihre eigene ist.
Details
Abdijplein
4331 BK Middelburg
Niederlande